Mit 5 Jahren bekam ich mein erstes kleines Zelt „Hundehütte“ „Dackelgarage“ sagte man damals dazu – Ich liebte es. Und bei jedem Sonnenstrahl wurde es im Garten aufgestellt und Camping gemacht. Ich machte selbst meine Hausaufgaben mit meinen Freundinnen im Zelt.
Dann nervte ich meine Eltern, doch mal auf einem richtigen Campingplatz mit diesem Zelt meine Ferien verbringen zu dürfen. Mama und Papa erfüllten mir diesen Wunsch und wir verbrachten 6 Wochen, meine allerersten Sommerferien als Schulkind in Losheim am See, damals eine etwas unebene Wiese ohne große Regeln, Zelt kostete 1 DM und pro Person zahlte man 0,50 DM, es gab nur ein WC Haus mit 2 WC und einem Miniwaschbecken.
Es war herrlich mit 4 Personen plus Hund in der Hundehütte zu campen. Papa hängte morgens seinen Rasierspiegel an die Zeltstange, den First und machte sich fertig um zur Arbeit zu gehen. Er war im Außendienst und immer bestens gekleidet mit Anzug und Krawatte – Mama versorgte mich und meine Schwester. Wir hatten sehr viel Spielwiese und Freiraum und ich mein geliebtes Wasser.
Wir tobten von früh bis spät mit den anderen Kindern am, um, auf dem See oder unter Wasser mit Wasserschlachten und fröhlichem Kinderlachen.
Ich hatte das Glück, meine Eltern waren Campermenschen und liebten das Wasser auch sehr. Ein Boot wurde angeschaff – eine CARAVELLE K 116 – also damals der Porsche unter den „Gummigurken“ und unsere ganze Familie, inkl. Hund konnte so den Wasserspass geniessen. Und das taten wir auch. Wir liebten diesen ersten Campingurlaub so sehr, dass man nun die ganzen unnötigen Geschenke abgeschafft hatte und es zu Geburtstagen und Weihnachten nur noch campingnützliche Utensilien gab. Es war ja damals auch noch alles richtig teuer. Unser erstes Zelt kostete locker 1000DM plus den ganzen Kram drumherum, ein kleines Campervermögen.
So vergingen einige Jahre an Camperurlaub und mit 10 Jahren machte ich meinen ersten Surfkurs, auch das damals ein kleines Vermögen, ich kämpfte mit den Wellen auf dem Stausee als kleines Mädel, meine Mitstreiter waren Männer um die 20 mit Kraft in den Armen und Muckies, welche ich ja als kleines Mädchen nicht hatte.
Mein Hobby kristallisierte sich immer mehr auf Wassersport in allen Arten. Windsurfen, Segeln, Kajak, Gummigurke, und nun kam in den letzten Jahren auch noch das SUP dazu.
Weiter in meinem Camperleben, Papa, wie schon gesagt im Außendienst tätig, hatte einen Auftrag in Bayern zu absolvieren und ihm wurde ein VW LT 28 zur Verfügung gestellt. Wir räumten die Sitze raus und einen Luftmatratze wurde reingelegt. Mama und ich, sowie unser Hund fuhren mit Papa zu seinem Auftrag, geschlafen wurde im „Minicamper“, keine Klimaanlage, keine Dusche, kein WC, keine Küche, nicht mal ein Kocher zum Kaffeekochen.
Unsere Ziele waren Campingplätze und wir sahen, damals die ersten Fussgängerzonen, Einkaufszentren und die Gegenden in und um Bayern, den Ammersee, den Starnbergersee, Forggensee, alles reine Urlaubsgebiete und das schöne Allgäu nicht zu vergessen.
In der Käserei wurde sich mit frischen Käsestücken versorgt und mein Papa war damals schon ein Vanlifer, allerdings kein digitaler Nomade, nee ein analoger Nomade mit Anzug und Krawatte und der Familie im Gepäck.
Es war eine tolle unvergessliche Zeit. Ich war schon in Schwabing, als es dort das „Schickaria“ gab und wusste es nicht, da ich ja noch ein Kind war von 13, angehender Teenager.
Und ich bekam in München mein 1ten gebrauchtes Surfbrett – wow unvergesslich liegt es heute noch in der Garage, mein Oldie.
So zog sich mein Camper- und Wassersportleben immer und immer weiter.
Das kleine erste Zelt war jahrelang mein Begleiter, auch bei dem ersten Urlaub mit Freund.
Mit Familie folgte dann der 1te Wohnwagen, Urmel1. Wir merkten dass wir den eh nur selten abhingen, suchten wir uns ein Wohnmobilchen, klein, deswegen, damit man immer und überall hinkommen kann.
Ein L 300 mit einem Tischeraufbau wurde uns angeboten, nahe Schweizer Grenze. Also Wohnwagen anhängen und erst mal schauen gehen. Upps… genau das was wir gesucht haben. Gekauft und Wohnwagen noch behalten, man weiß ja nie. Er frisst nur wenig Brot (Versicherung/Steuer) also erst mal nicht verkaufen.
Ziehen nun abwechselnd mit Wowa Urmel 1 durch die Gegend oder nehmen für schnellere Aktionen Urmel 2 das kleine Wohnmobil.
Arbeiten geschieht oft von unterwegs aus und wie erkunden das nahe und ferne Deutschland, oder angrenzende Europa. Grad so wie es in den Kram und Geldbeutel passt.
Dann geht die Ehe zu Bruch und ich will nur das kleine Womo mitnehmen, mein Urmelchen, alles für mich lebensbejahende ist darin gebunkert, ich genieße meine kleine Freiheit.
Dann lerne ich meinen Frank kennen, auch er ein begeisterter Wohnmobilist, nach einer gewissen Testphase, kaufen wir uns einen gemeinsamen Wohnwagen und kündigen unsere Wohnungen, von nun an geht’s zu jeder freien Zeit mobil durch die Gegend, noch haben wir 2 Wohnmobile am Start.
Beide, mein Urmel und Frank begleiten mich in mein neues Arbeitsleben und den Neuanfang in Osnabrück. Gegenseitige Besuche, sooft es geht halten unsere Beziehung frisch über 500km, nicht einfach, Internet steckte noch in den Kinderschuhen, Gespräche rissen ohne Vorwarnung ab, und man hatte einfach dann keinen Empfang mehr.
Neuanfang für mich in Osnabrück, zuerst mit einem Wohnwagen, Tandemachser… bow für mich ganz allein, mein kleines Reich. Meine neuen Arbeitskollegen beneiden mich um diese Freiheit, aber komisch, keiner schneidet seine alten Zöpfe ab und tut mir gleich.
Frank lebt in unserem gemeinsamen Tandemachser im Saarland,,,.
Blöde Zeit, aber alles ist machbar.
Nach einiger Zeit heirate ich meinen Wohnmobilhelden Frank, mit dem ich nun schon bald 300000 km zusammen auf dem Weg bin.
Zur Zeit genießen wir das Camperleben in allen Facetten, unser Minicamper begleitet uns in enge Städte und zum Daycampen, unser Wohnmobil nehmen wir, wenn mal mehr Platz oder die Heizung gebraucht wird auf unseren Touren und den Rest vom Leben verbringen wir überwiegend in unserem Mobilheim am See… Also: Minicamper Alldays.